Informationen für Adoptanten

Gesundheitszustand – Check-up vor Ausreise

Alle Hunde werden vor der Ausreise nochmal gründlich vor Ort tierärztlich durchgecheckt. Hierbei bitten wir zu beachten, dass der Standard in Bulgarien, Polen, Ungarn und der Türkei nicht mit unserem hohen tierärztlichem Standard in Deutschland gleichzusetzen ist. Wir bemühen uns, hier so viel Vorsorge wie möglich zu gewähren, können aber nie ausschließen, dass ein Hund trotzdem eine unerkannte Krankheit hat oder nach Ankunft krank wird. Das kann ebenso passieren, wenn man einen Hund aus einem deutschen Tierheim adoptiert. Auch Hunde aus der Zucht sind nicht gefeit vor Krankheiten!

In den einzelnen Ländern sieht der Gesundheits-Check-up wie folgt aus:

Bulgarien:

Test auf Giardien, Anaplasmose, Erlichia, Herzwürmer, Leishmaniose, Parvovirose und Coronavirus-Antigen.

Polen:

Test auf Babesien, Parasiten, großes Blutbild (wird automatisch gemacht und den Adoptanten bei Abholung des Hundes überreicht). Test auf Herzwürmer auf Anfrage (25 Euro).

Ungarn:

Test auf Herzwürmer, Allgemeinuntersuchung (Lunge, Herz, Augen, Ohren, Abtasten Hund gesamt, Atmung). Großes Blutbild auf Anfrage (40 €).

Türkei:

Test auf Herzwürmer, Leishmaniose.

Impfung gegen Staupe, Parvovirose, Zwingerhusten, Tollwut; Titer-Nachweis (dokumentiert die Tollwutimpfung, in der Türkei gesetzlich vorgeschrieben).

Was braucht der Hund

  • Möglichkeit tierärztlicher Betreuung, evtl. Besuch einer Hundeschule
  • Haftpflichtversicherung; bitte informiere dich über evtl. Krankenversicherung und/oder OP-Versicherung
  • Halsband, Brustgeschirr, Leine! (Wenn du die Maße des Hundes hast.)
  • Körbchen, Transportbox fürs Auto, Autogurt, Futter- und Trinknapf
  • Zeckenzange, Bürste/Kamm, Kotbeutel, Spielzeug, Intelligenzspielzeug
  • Futter, Leckerli

Bei der Abholung

  • Sichere den Hund an Halsband und Brustgeschirr und laufe eine kleine Runde mit ihm, damit er sich etwas die Beine vertreten und lösen kann.
  • Vor der Fahrt nach Hause kannst du dem Hund gerne Wasser anbieten. Bei Futter oder Leckerli sei vorsichtig, dem Hund könnte während der Fahrt schlecht werden.
  • Den Hund im Auto gut sichern. Wenn du das Auto öffnest, könnte der Hund sonst schneller entwischen als gedacht.
  • Evtl. benötigst du ein Mittel gegen Parasiten. Unsere Hunde sind zwar behandelt, aber beim Transport können z.B. Flöhe von anderen Hunden überspringen.

Die ersten Tage im neuen Zuhause

  • Lass den Hund erst einmal in aller Ruhe zu Hause ankommen. Keine
    „Willkommensparty“ oder Besuche von Freunden oder Familie.
  • Bitte lass den Hund die ersten Tage durchatmen. Er muss nicht sofort nach der Ankunft zur Tierpraxis. Alle unsere Hunde sind geimpft, es muss nicht nachgeimpft werden!

Verhalten des Hundes

Sehr oft können wir nicht sagen, woher der Hund kommt oder was er schon erlebt hat. Sie sollten davon ausgehen, dass der Hund nicht viel kennengelernt hat. Sehr wahrscheinlich kann er nicht an der Leine gehen und wird keinen Haushalt oder Stadtleben kennen. Der Hund wird die erste Zeit etwas unsicher auf die vielen fremden Umweltreize reagieren. Das ist aber kein Grund für Mitleid. Es ist deine Aufgabe, den Hund langsam daran zu gewöhnen. Der Hund muss nicht bedauert werden, das würde er nur falsch verstehen. Sei einfach ruhig und selbstsicher und führe den Hund ohne große Worte und Aufregung an der Leine. Zeige ihm, dass es selbstverständlich ist, dass viele Autos oder Fahrräder auf der Straße fahren.

Fütterung

Wir können nicht immer sagen, welches Futter die Hunde bekommen haben.
Die Futterumstellung kann am Anfang zu leichtem Durchfall oder Verstopfung führen. Das sollte sich aber nach zwei Tagen wieder normalisieren. Achte auf hochwertiges Futter.

Es kann sein, dass der Hund in den ersten Tagen Durchfall oder Verstopfung bekommt. Die Ursachen können der Stress während des Transportes oder die Futterumstellung sein.

Stubenreinheit

Manchmal haben die Hunde schon in einer Familie gelebt. Dann kann man davon ausgehen, dass sie stubenrein sind. Oft aber kennen sie es leider nicht. Egal ob Welpe oder Erwachsener, die Hunde müssen es zum Teil noch lernen, wo man sein „Geschäft“ hinmachen darf und wo besser nicht. Vergessen Sie deshalb nicht, auch wenn es schon ein erwachsener Hund ist: Er muss es genauso lernen wie ein Welpe.

Katzenverträglichkeit

Darüber können wir keine zu 100 % gültige Aussage machen. Der „Katzentest“ wird in einer für den Hund fremden Umgebung vorgenommen, und die meisten Hunde sind in einer fremden Umgebung vorsichtig und zurückhaltend. Deshalb ist es sehr schwierig zu sagen, wie sich der Hund in der neuen Familie verhält, wenn er sich erst einmal eingewöhnt hat. 

Draußen & Drinnen

Der Hund weiß nicht, dass er im Haus bleiben soll, wenn die Haustür aufgeht. Pass sehr gut auf, wenn du die Haustür öffnest.

Lass deinen Hund die ersten Wochen auch im Garten angeleint. Die fremde Umgebung und die ungewohnten Geräusche können ihn in Angst versetzen. Dadurch könnte er beispielsweise über den Zaun springen.

Leine beim Spazierengehen in den ersten Wochen deinen Hund immer am Brustgeschirr und am Halsband an. Ein Hund ist schneller aus dem Halsband geschlüpft als gedacht. Lass deinen Hund mindestens die ersten 6–8 Wochen nicht von der Leine und danach trainiere erst einmal mit der Schleppleine den Rückruf.

Der Hund kann die ersten Tage unsicher sein. Lass ihm Zeit, sein neues Zuhause und die Familie kennenzulernen.

Wenn der Hund noch unsicher ist, sucht er sich seinen sicheren Platz selbst aus. Das ist nicht immer der Platz, den du dir für den Hund ausgesucht hast. Akzeptiere vorläufig seine Platzwahl. Er braucht das Gefühl, einen sicheren Platz zu haben, wo er auch in Ruhe gelassen wird.

Du kannst und solltest auch gleich mit der Erziehung anfangen:

  • Darf er auf das Sofa?
  • Darf er ins Bett?
  • Grundkommandos (Sitz, Platz, Bleib usw.)

Die ersten Nächte sind sehr ungewohnt und fremd für den Hund. Er kann umherwandern und winseln oder bellen. Habe Geduld. Er hat seine alte Familie und sein altes Zuhause verloren. Er versteht wortwörtlich gerade die Welt nicht mehr.

Allein zu Hause

Gerade junge Hunde neigen dazu, im Haus ihre Zähne auszuprobieren – besonders dann, wenn sie alleine sind. Egal, ob es das Sofa, der Schrank, der Teppich, die Schuhe oder der Müll sind.

In den meisten Fällen kennt der Hund es nicht, alleine zu bleiben. Das musst du Schritt für Schritt mit ihm üben!

Grundkommandos

Egal in welcher Sprache, die Hunde kennen kein Sitz oder Platz. Das muss der Hund alles noch lernen, egal, wie alt er ist. Man lernt nie aus, das gilt sowohl für den Menschen als auch für den Hund.

Kinderlieb

Darüber können wir keine zu 100 % gültige Aussage machen. Man kann nur abschätzen, wie der Hund sich Kindern gegenüber verhält. Das ist aber immer nur eine Momentaufnahme.

Wichtig ist hier auch, dass du deinem Kind näher bringst, sich dem Tier gegenüber respektvoll zu verhalten. Bei Kleinkindern natürlich die beiden nie zusammen alleine lassen.

Krankheiten

Eine Grundbehandlung gegen Parasiten wie z. B. Flöhe, Milben oder Würmer wird im Tierheim vor der Ausreise vorgenommen.

Trotzdem können hartnäckige Parasiten, wie zum Beispiel Giardien, nicht so schnell bekämpft werden. Dieser Parasit ist leider europaweit vertreten und zeigt sich durch unregelmäßigen Durchfall. Wann und wo sich ein Hund mit diesen Parasiten angesteckt hat, ist leider nicht immer nachvollziehbar.

Wenn der Hund bei dir eingezogen ist und irgendwann anfängt, Symptome wie unregelmäßigen Durchfall zu zeigen, solltest du mit einer Stuhlprobe deine Tierpraxis aufsuchen.

Manchmal neigen die Hunde zu einer leichten Ohrenentzündung. Dem kannst du einfach vorbeugen, indem du dir die Ohren nach ein paar Tagen mal ansiehst und säuberst.

Die Gesundheit eines Hundes können wir leider nicht garantieren. Sollte ein Tier doch einmal nach seiner Vermittlung in Deutschland krank werden, liegt es in deiner Verantwortung, Sorge für seine Gesundheit zu tragen. Dies ist bei einer innerdeutschen Vermittlung über ein Tierheim, eine Privatvermittlung oder über Hundezuchten nicht anders.

Hinweise

  • Melde den Hund bitte bei TASSO.
  • Melde den Hund bei der Gemeinde oder Stadt an.
  • Prüfe, ob in deinem Bundesland eine Haftpflichtversicherung abgeschlossen werden muss. Eine Tierhalterhaftpflichtversicherung ist sehr sinnvoll, auch, wenn es keine Pflicht sein sollte. Ein Unfall ist schnell passiert.
  • Erkundige dich, ob in deiner Gemeinde oder Stadt eine Leinen- oder Maulkorbpflicht besteht.
  • In manchen Gemeinden und Städten ist ein Sachkundenachweis für die Hundehaltung erforderlich. Bitte informiere dich.

Welpen & Junghunde

Welpen oder Junghunde zerkauen für ihr Leben gern alle möglichen Dinge, ob nun Möbel, Schuhe oder den Hausmüll. Denke immer daran: Wenn der Welpe etwas zerstört hat, bist du schuld. Du hättest es wegräumen müssen.

Gefahrenquellen im Haushalt:

  • Stromkabel
  • Reinigungsmittel
  • Medikamente
  • Giftige Pflanzen
  • Plastiktüten

Damit der Welpe oder Junghund auch weiter gut sozialisiert bleibt, solltest du eine Welpen- bzw. Junghundespielstunde aufsuchen. Eine gute Erziehung ist das A und O im Zusammenleben mit dem Menschen.

Informationen für Adoptanten zum Download: hier klicken



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